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Wie LAPP die Zukunft steuert


Wegbegleiter für eine digitale Welt

Der ETHERLINE® GUARD ist ein stationäres Überwachungsgerät, das mit Hilfe von patentierten Predictive-Maintenance-Algorithmen die aktuelle Leistungsfähigkeit von besonders beanspruchten Datenleitungen auswertet.

Stuttgart, 16. Februar 2022 - Digitalisierung, Individualisierung, Miniaturisierung und Automatisierung sind die großen Trends in der Industrie. Diesen Zukunftsthemen stellt sich auch LAPP. „Innovativ sein ist einer der Werte von LAPP. Wir haben aber erkannt, dass wir heute anders arbeiten und denken müssen, wenn wir kreativ und effizient Innovationen vorantreiben wollen. Dazu gehört auch, dass wir noch mehr über den Tellerrand schauen müssen und künftig auch Lösungen und Services anbieten wollen, die jenseits der Weiterentwicklung von Kabeln und Steckern liegen“, sagt Georg Stawowy, Vorstand Innovation und Technik der Lapp Holding AG.

Erstmals hat LAPP nun eine Lösung für die vorausschauende Wartung in der Smart Factory vorgestellt. Der ETHERLINE® GUARD ist ein stationäres Überwachungsgerät, das mit Hilfe von patentierten Predictive-Maintenance-Algorithmen die aktuelle Leistungsfähigkeit von besonders beanspruchten Datenleitungen auswertet. Der ETHERLINE® GUARD liefert somit einen Beitrag zur Realisierung eines „digitalen Zwillings“ innerhalb von Produktionsanlagen. „Für LAPP ist das ein Paradigmenwechsel, denn dabei geht es um eingebettete Software und die Programmierung von einem Algorithmus. Das ist etwas ganz anderes, als ein Kabel zu entwickeln“, betont Georg Stawowy und fügt hinzu: „Ein digitales Abbild der physikalischen Welt zu schaffen ist ein Mega-Trend, den wir auch im Bereich der Verbindungslösungen aufgenommen haben.“

Einen ersten Prototyp des ETHERLINE® GUARD hatte LAPP in seinem futureLab auf der Hannover Messe 2019 vorgestellt. Dabei handelte es sich um ein erstes Labormuster. Basis war ein neuer, agiler Innovationsprozess, genannt Innovation-For-Future, der erstmals den systematischen Rahmen für radikale und disruptive Innovationen bietet. Im Unterschied zum klassischen Stage-Gate-Prozess wird der Innovation-For-Future-Prozess dann durchlaufen, wenn das angestrebte Produkt zu Beginn noch nicht klar definiert ist. Deshalb muss in Sprints und mit regelmäßigen Kundenfeedbacks ein erster Funktionsprototyp zur Serienreife entwickelt werden. LAPP hat dafür drei Voraussetzungen definiert: Es muss ein erster Prototyp vorhanden sein; dieser Prototyp muss von mindestens einem Kunden auf Mehrwert bewertet worden sein; und es muss eine erste Idee zum Geschäftsmodell entwickelt worden sein. Der Innovation-For-Future-Prozess gibt die Freiheit, auch Innovationen außerhalb des Kerngeschäftes voranzutreiben.

Die frühe Vorstellung des ETHERLINE® GUARD bei potentiellen Kunden hat LAPP bei der Entwicklung extrem geholfen. Bereits 2020 kam der ETHERLINE® GUARD bei drei Pilotkunden aus den Branchen Medizintechnik, Automotive und Intralogistik sowie im Dienstleistungs- und Logistikzentrum von LAPP in Ludwigsburg zum Einsatz. Dank des direkten Kundenfeedbacks konnte verhindert werden, dass die Innovation am Markt vorbei entwickelt wurde. So war den Kunden die einfache Bedienung bei parallel komplexer Funktionalität besonders wichtig. Das marktreife Produkt wurde schließlich vor drei Monaten vorgestellt. Der ETHERLINE® GUARD wird insbesondere von denjenigen Kunden nachgefragt, bei denen ein Funktionsausfall oder die Instandsetzung einer Leitung besonders kritisch und kostenintensiv wäre. Anwendungsbereiche sieht LAPP vor allem in der Prozessindustrie, dem Automotive-Bereich, der Medizintechnik und in der kritischen Versorgungsinfrastruktur.

Der ETHERLINE® GUARD und die damit verbundene Auswertung der Leistungsdaten einer Leitung für Predictive Maintenance ist für LAPP nur der erste Schritt. LAPP will diesen digitalen Lebenszyklus einer Leitung künftig deutlich vielfältiger nutzen und auch den Kunden solche Leistungsprofile für die Entwicklung neuer Maschinen und Anlagen direkt anbieten. „Die Software und der Algorithmus bieten uns die Möglichkeit, im digitalen Zwilling darzustellen, wie sich ein Kabel verhält. Der Betrieb unter Last einer Werkzeugmaschine kann somit zunächst rein virtuell simuliert werden. Wir können die komplette Produktion digital abbilden. Verschleiß, konstruktive Verbesserungen sowie Wartungsintervalle können so bereits im Entwicklungsprozess berücksichtigt werden. Das ist die Zukunft“, so Georg Stawowy.