Product Carbon Footprint
Berechnung der Treibhausgasemissionen von Anschluss- und Steuerleitungen
Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt der Unternehmensstrategie von LAPP. Ein wesentlicher Bestandteil davon ist die Berechnung des Product Carbon Footprints (PCF). Dieser fasst alle Treibhausgase zusammen, die ein Produkt in den verschiedenen Phasen seines Lebenszyklus verursacht und liefert Antworten auf die zunehmend wichtigere Frage im Streben nach Klimaneutralität: Wie hoch sind die Treibhausgasemissionen unserer Produkte?
Um das herauszufinden, haben wir uns auf den Weg gemacht und den Product Carbon Footprint für unsere Kabellösung ÖLFLEX® analysiert. Unsere Berechnungen und Ergebnisse wurden unabhängig von der DEKRA geprüft. Damit sind wir in der Lage die Treibhausgasemissionen aus der Herstellung unserer Produkte (Cradle-to-Gate) transparent und fundiert zur Verfügung zu stellen.
Unser Ziel ist es den Product Carbon Footprint für weitere Produkte aus unserem Portfolio zu berechnen und im nächsten Schritt Maßnahmen zur Verringerung der Klimawirkung unserer Produkte zu ergreifen.
Der Product Carbon Footprint – oder CO₂-Fußbadruck – kurz häufig mit PCF abgekürzt, erfasst alle Treibhausgase in der Maßeinheit CO₂-Äquivalente (CO2e), die ein Produkt in seinem Lebenszyklus verursacht. Das „e“ steht für „equivalents“ und beschreibt, dass nicht nur Kohlenstoffdioxid (CO₂) in die Rechnung miteinfließt, sondern alle Treibhausgase, die zum Klimawandel beitragen, darunter beispielsweise Methan (CH4), Lachgas (N2O) und fluorierte Treibhausgase (F-Gase).
Mit der Maßeinheit CO₂-Äquivalent (CO2e) können die Klimawirkungen verschiedener Treibhausgase verglichen werden, da sie ins Verhältnis zu den Klimawirkungen von CO₂ gesetzt werden. Die Masse der abgegebenen und entzogenen Treibhausgase wird mit dem vom Weltklimarat angegebenen Global Warming Potential (GWP) 100 multipliziert. GWP 100 beschreibt dabei das Treibhauspotenzial für einen Zeitraum von 100 Jahren. Damit werden die kurzfristigen Auswirkungen des Klimawandels dargestellt.
Die Analysen des Product Carbon Footprints können Auswirkungen haben auf die Entwicklung von CO₂-reduzierten Produkten, Verbesserung von Produktionsprozessen, strategische Planung sowie Vorbereitung auf zukünftige Gesetzgebung und regulatorische Vorschriften.
Wir berechnen alle Treibhausgasemissionen nach dem „Cradle-to-Gate“-Prinzip, schauen uns also den Produktlebenszyklus von der Rohstoffgewinnung über die Produktion, Lieferung in unsere Logistikzentren, Lagerung und Verpackung an – bis das Produkt das Logistikzentrum verlässt.
Während die mathematische Berechnung des CO₂-Fußabdrucks recht einfach ist, liegen die Herausforderungen in der Datengrundlage. So werden Daten zu Energieverbrauch, Werkstoffen, Transport und Abfallerzeugung für jede Phase im Lebenszyklus eines Produkts gesammelt. Dabei wird der Betrag jedes Inputs oder Outputs mit dem jeweiligen Emissionsfaktor multipliziert. Im dritten Schritt erfolgt die Interpretation der Ergebnisse und Identifikation der Bereiche mit dem größten Anteil an CO₂-Emissionen. Daraus können Maßnahmen für eine Reduktion des PCFs abgeleitet werden. Die normative Grundlage zur Messung, Berichterstattung und Verifizierung des PCFs bildet die ISO 14067.
Die Zertifizierung der PCF-Ergebnisse der LAPP Produkte erfolgt durch die DEKRA.
Um die Konformität der Bilanzierung nach ISO 14067zu gewährleisten, wurde begleitend eine kritische Prüfung durch die DEKRA Assurance Services GmbH durchgeführt (Verifizierung). Die kritische Prüfung wurde in Einklang mit ISO/TS 14071 vorgenommen.