Die Eigenschaften des klassisches Ethernets aus dem Gebäudeverkabelungsbereich sind jedoch für industrielle Umgebungen nicht ausreichend. In Büroumgebungen sollen Datenpakete zuverlässig gesendet und empfangen werden können. Kleinere, zeitliche Verzögerungen spielen hier aber keine elementare Rolle.
Im Industriebereich wird Industrial Ethernet (IE) eingesetzt. Mit Hilfe des Industrial Ethernet ist es nun möglich, die Office-Welt mit der Industrie-Welt zu verbinden. D. h., um die einzelnen Maschinen sowohl in der Fertigungs- als auch in der Prozessautomatisierung mit der Steuerungsebene zu vernetzen. Über Industrial Ethernet können Datenpakete zum exakt erforderlichen Zeitpunkt versandt und empfangen werden (Determinismus). Denn gerade in Automatisierungssystemen mit harten Echtzeitanforderungen sind Paketverzögerungen schlichtweg nicht hinnehmbar und verursachen teils gravierende Konflikte.
Außerdem sind die Umweltbedingungen im Industriebereich wesentlich anspruchsvoller als im Büro. In der Fertigung ist mit Öl, oft hohen Temperaturen und Feuchtigkeit zu rechnen. Auch sind hohe dynamische Anforderungen zu erfüllen, dort wo Leitungen ständig bewegt werden. Die eingesetzten Komponenten müssen entsprechend robust gebaut sein, um hier dauerhaft und zuverlässig zu funktionieren.
Das gesamte System sollte des Weiteren so einfach in der Anwendung sein, dass es durch nicht-IT-Experten, nämlich Automatisierer, planbar installierbar und wartbar ist.