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Zugentlastung

Der unerlässliche Schutz für jedes Kabel

Was ist eine Zugentlastung?


Eine Zugentlastung ist eine mechanische Schutzvorrichtung, welche Leitungen, Kabel und Schläuche vor mechanischer Belastung schützt. Wichtig ist diese Vorrichtung vor allem bei der Verbindung von flexiblen Kabeln und Leitungen zum Endstück wie einem Stecker, Steckverbinder oder Kabelverschraubung. 
Die Zugentlastung sorgt dafür, dass auftretende Zug-, Druck, Dreh oder Biegekräfte keine Schäden am Kabel verursachen. Dafür wird das Kabel an einem fest installierten Objekt wie beispielsweise einer Kabelverschraubung fixiert. Ein Herausreißen oder Abknicken des Kabels wird dadurch verhindert. Bei bewegten Anwendungen ist dieser Schutz daher unverzichtbar.
 

Wie funktioniert eine Zugentlastung?


Eine Kabeldurchführung mit Zugentlastung fixiert das Kabel in der Kabelverschraubung oder im Steckverbinder. Die Zugentlastung sorgt dafür, dass sich von außen auftretende Kräfte nicht auf die andere Seite fortsetzen, sondern von der Struktur aufgenommen werden, auf der die Zugentlastung montiert ist. 


An den Kontakten im Stecker oder im Kabel im Inneren des Schaltschranks sind die Kräfte im Idealfall dann gleich null. Egal wie sehr sich das Kabel außen bewegt, im Inneren ist es in Ruhe. Das schont die Kontakte und empfindliche Elektronik.

Warum benötigen Kabel und Leitungen überhaupt eine Zugentlastung?


Kabel sind oft mechanischem Stress ausgesetzt, entweder weil an ihnen gezogen wird oder weil sie gebogen oder ständig hin und her bewegt werden. Dann wird das Kabel auf dem äußeren Radius gedehnt und aus der Gehäuseöffnung, aus dem Steckverbinder oder der Kabelverschraubung gezogen. Auf dem inneren Radius wird es hingegen gestaucht und hineingedrückt. 


Ist der Biegeradius sehr gering, kann das Kabel knicken. Führt das Kabel in einen Stecker, kann das langfristig dazu führen, dass die Adern beschädigt oder von den Kontakten gerissen werden.


Zugentlastungen werden auch bei Leitungen oder Kabeln eingesetzt, welche keine Zug- und Biegekräften ausgesetzt sind, zum Beispiel in nicht bewegten elektronischen Anlagen. Durch die Fixierung der Kabel oder Kabelbündel im Gehäuseinneren bleiben die Kabel auch über einen langen Zeitraum an der ursprünglichen Position, an welcher sie installiert wurden. Bei Reparaturarbeiten am System wird somit gewährleistet, dass alle Kabel an ihren vorgesehenen Anschlüssen, Steckern und Verbindungen verbleiben.

1- Durchmesser Leitung 2- Biegeradius 3- Äußerer Radius 4- Innerer Radius 5- Gestreckter bzw. gedehnter Mantel am äußeren Radius 6- Gestauchter Mantel am inneren Radius

Welche Industrien und Anwendungen benötigen Zugentlastung?


Die Antwort: alle. Oder fast alle, wie z. B. der Maschinen- und Anlagenbau oder auch die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Wo Kabel mechanisch belastet werden, sei es durch Ziehen, Biegen oder häufige Bewegung, ist eine Zugentlastung unerlässlich. 


Dabei gibt es aber nicht die eine Lösung, die alles kann. Vielmehr kommt es immer auf den Einsatzzweck an.

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Zugentlastung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie

Was ist bei der Zugentlastung zu beachten?


Ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel, zu denen auch alltägliche Arbeitsmittel wie Verlängerungskabel oder Stromkabel gehören, müssen über eine Zugentlastung verfügen. 


Eine „Zugentlastungs-Kabel-Vorschrift“ gibt es nicht, allerdings sind die Anforderungen an die Zugentlastung in Europa durch die Norm DIN EN 62444 beschrieben, in den USA durch den UL Standard UL 514B. 


Dabei spielt der Querschnitt der Leitung und damit verbunden der Leitungsdurchmesser eine entscheidende Rolle, da sich dieser auf die erforderliche Zugentlastung auswirkt.

Welche Typen von Zugentlastungen bietet LAPP an?

Kabelbinder fixieren Kabel oder Kabelbündel an Sockeln und bieten für Leitungen, die nicht bewegt werden – etwa in einem Schaltschrank –, einen Basisschutz gegen das Herausziehen. Das Portfolio von LAPP umfasst Basic Tie Kabelbinder und TY - FAST® Kabelbinder.
Wo sich Leitungen bewegen müssen, sind aufwendigere Lösungen nötig. Eine ist SKINTOP® GRIP, eine Kabelverschraubung aus Messing, die es in Ausführungen bis M 32x1,5 gibt. Sie ist mit einem Doppelbügel ausgestattet, der für eine zehnmal höhere Zugentlastung sorgt als beim Standard. Die Kabeldurchführung ist in erster Linie für Maschinen- und Anlagenteile gedacht, die bewegt werden, wie etwa Fußschalter oder Steuerbirnen.

Kabeltüllen werden in Aussparungen installiert und dienen der Durchführung von Kabeln. Die SKINDICHT® DTN ermöglicht zum Beispiel die Durchführung von Kabel und Leitungen bis zu einem Durchmesser von 32 mm.

Eine echte Innovation ist SKINTOP® MULTI, eine praktische Kabelmehrfacheinführung für Schaltschränke und in der Automatisierungstechnik. In die platzsparende Multidurchführung können Sie bis zu 30 unkonfektionierte Rundleitungen mit unterschiedlichen Durchmessern sowie AS-I Leitungen einfach durch eine elastische Gelmembran stechen. Das Gel schmiegt sich über einen weiten Klemmbereich fest um den Kabelmantel und verschließt die Öffnung hermetisch, gleichzeitig dient das Gel als optimale Zugentlastung für das ganze Kabelbündel.

SKINTOP® MULTI
Kabelschellen klemmen das Kabel ein und schützen es vor dem Herausreißen. LAPP bietet Kabelschellen aus Metall, wie die SILVYN® BW-M oder aus Kunststoff, wie die SILVYN® BW-K-M an.
Schutzschläuche können mithilfe der Schlauchverschraubung SILVYN® zugentlastet werden. Zahlreiche Typen stehen dabei auch in der HYGIENIC Variante für die Lebensmittelindustrie zur Verfügung.
Zugentlastung ist ebenfalls ein wichtiges Thema in Schleppketten. Das Programm ÖLFLEX® CONNECT CHAIN umfasst komplett bestückte Schleppketten, in denen die konfektionierten Kabel bereits ab Werk optimal zugentlastet sind. Die Konfiguration erleichtert der ÖLFLEX® CONNECT CHAIN Konfigurator, bei dem das Engineering einer Schleppkette nur wenige Mausklicks dauert.
ÖLFLEX® CONNECT CHAIN